Steigende Energiepreise, eine anhaltende Inflationsrate und der Wunsch nach grüner, erneuerbarer Energie bewegen immer mehr Menschen dazu, sich für nachhaltige Energiequellen zu entscheiden. Balkonsolarpanels haben besonders in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, dank günstiger Investitionskosten und einfacher Handhabung.
Im folgenden Beitrag werfen wir daher einen genauen Blick auf die Balkon Solaranlage für Ihre Wohnung. Was sind die Vor- und Nachteile? Was gilt es noch vor der Installation zu beachten? Und dürfen Sie die Solarpanels einfach installieren, oder brauchen Sie hierzu eine Genehmigung? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Beitrag beantwortet.
- Balkonsolarpanels: Vor- und Nachteile
- Das müssen Sie bei Balkonsolarpanels beachten
- Fazit: Solarpanels sind eine Investition in die Zukunft
Balkon Solaranlage: Vor- und Nachteile
Eine Balkon Solaranlage hat eine Vielzahl von Vorteilen für Vermietende und Mietende gleichermaßen. Im Gegensatz zu einer traditionellen Solaranlage, die je nach Installation einen fünfstelligen Betrag veranschlagt, sind Balkonsolarpanels weitaus kostengünstiger und können die Energiepreise abmildern, die immer noch über 3 % des Vorjahresmonats liegen.
Negativ lässt sich festhalten, dass Balkonsolarpanels einen ausreichend großen Balkon benötigen, was je nach Wohnung ein Problem darstellen könnte. Gleichzeitig ist die Energieerzeugung begrenzt im Vergleich zu anderen Solaroptionen wie Dach- oder Bodenmontage. Zum Schluss sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihren Nachbar:innen oder Mietgemeinschaft suchen, um mögliche Probleme von Anfang an aus der Welt zu schaffen.
Vorteile
- Geringere Installationskosten
- Ausgleich steigender Energiepreise
- Investition, die sich langfristig auszahlt
Nachteile
- Ausreichend Platz nötig
- Geringere Energieerzeugung im Vergleich zu anderen Solaroptionen
-
Mögliches Konfliktpotenzial mit der Nachbarschaft
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Das müssen Sie bei Balkonsolarpanels beachten
Bevor Sie sich für ein Balkonkraftwerk entscheiden, sollten Sie alle Missverständnisse aus dem Weg räumen und unbedingt ein Gespräch mit allen Beteiligten suchen. Hierzu können eine Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) oder auch die Nachbar:innen zählen.
Dürfen Sie ein Solarpanel auf Ihrem Balkon anbringen?
Generell ist es in Deutschland Mieter:innen erlaubt, auf gemieteten Flächen wie dem Balkon, der Terrasse oder im Garten eine Solaranlage aufzustellen. Das Problem: ein Balkonkraftwerk wird im Normalfall an der Außenfassade angebracht, sodass Mieter:innen im Regelfall die Zustimmung der Vermieter:innen benötigen.
Die Frage der Anbringung sollte daher bereits im Mietvertrag geklärt werden. Wird im Mietvertrag nicht erwähnt, ob Solarpanels am Balkon angebracht werden dürfen, ist die Rechtslage kompliziert, da es bis dato noch keine einschlägige Rechtsprechung gibt. Entsprechendes gilt auch bei Wohnungseigentümergemeinschaften. Es ist jedoch davon auszugehen, dass schon bald alle Parteien ihre Energieversorgung selbstbestimmter gestalten können. Hierzu plant das Bundesjustizministerium, bürokratische Hürden abzubauen.
Genehmigung der Vermieter der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) einholen
Wenn Sie eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus oder einer Wohnanlage kaufen, werden Sie Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Jeder Eigentümer besitzt dabei eine Eigentumswohnung als eine abgeschlossene Einheit und hat zugleich Anteile am gemeinschaftlichen Eigentum des gesamten Gebäudes oder der Anlage. Dementsprechend müssen Sie um Erlaubnis fragen, wenn Sie Ihre Solaranlage an der Außenfassade Ihres Balkons installieren möchten, da dies bis dato als Veränderung der Fassade angesehen wird (AG Konstanz, Urteil v. 2.2.2023, Az. 4 C 369/22).
Kontaktieren Sie Ihre Nachbarn
Selbst wenn Sie die Genehmigung der WEG haben, lohnt es sich darüber hinaus, ein offenes Gespräch mit Ihren Nachbarn zu führen, da das Aufstellen von einer Balkon Solaranlage unter Umständen störend sein kann. Achten Sie bei der Installation unbedingt darauf, dass die Solarpanels nicht in umliegende Bereiche oder Fenster reflektiert werden. Auch hierzu gab es bereits Gerichtsurteile, die die Besitzer der Solaranlage dazu angewiesen haben, die Anlage neu auszurichten (LG Frankenthal, Urteil v. 12.8.2022, Az. 9 O 67/21).
Möglicherweise können Sie die Installation so anpassen, dass potenzielle Störungen minimiert werden. Indem Sie Ihre Nachbarn in den Prozess einbeziehen und Rücksicht auf ihre Bedenken nehmen, können Sie dazu beitragen, dass die Installation der Balkonsolarpanels für alle Beteiligten akzeptabel wird.
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Welche Arten von Solarpanels dürfen Sie installieren?
Die Leistung Ihres Balkonkraftwerks, mit dem Sie den Strom ins öffentliche Netz einspeisen, darf eine maximale Leistung von 600 Watt nicht überschreiten. Dennoch kann sich die Anschaffung langfristig lohnen: Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) haben Sie über einen langfristigen Zeitraum Anspruch auf eine Einspeisevergütung, wenn Sie Ökostrom ins Netz einspeisen. Hierbei können Sie ungefähr mit 8 Cent pro Kilowattstunde rechnen.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, den Strom in einem stationären Batteriespeicher oder einem tragbaren Solargenerator zu speichern, um den produzierten Strom selbst zu nutzen. Wenn sich die Panels dabei auf Ihrem Balkon und nicht an der Außenfassade befinden, bedarf es aus rechtlicher Sicht keiner Genehmigung.
Fazit: Solarpanels sind eine Investition in die Zukunft
Menschen werden immer umweltbewusster. Dementsprechend kann ein Balkonkraftwerk eine gute Investition sein, um Ihre Wohnung besser zu vermarkten. Die Installation ist kinderleicht und verursacht keine Schäden an Ihrer Fassade.
Wenn sich Ihre Wohnung in einer WEG befindet oder Nachbarn von Ihren Panels gestört werden können, empfehlen wir, prinzipiell immer das Gespräch zu suchen, um mögliche Interessenskonflikte direkt von Anfang an aus der Welt zu räumen.
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