Seit 2015 sind Vermieter:innen dazu verpflichtet, eine Mietbescheinigung auszustellen. Die Verletzung dieser Pflicht kann zu Bußgeldern führen. Was ist eine Mietbescheinigung und wofür wird sie benötigt? Alle Informationen im folgenden Beitrag.
Was ist eine Mietbescheinigung?
Die Mietbescheinigung wird vom Vermietenden ausgestellt und dokumentiert den Ein- oder Auszug der Mietenden aus einer Wohnung. Laut Bundesmeldegesetz (BMG) müssen alle in Deutschland lebenden Personen, die ihren Wohnort ändern, sich beim Einwohnermeldeamt anmelden. Hierzu sieht das Bundesmeldegesetz eine Frist von 2 Wochen vor. Dieser Prozess dient nicht nur dazu, das Mietverhältnis zu bestätigen, sondern auch die Transparenz bezüglich des Wohnorts zu erhöhen.
Vermietende haben die Pflicht, an der behördlichen Anmeldung der Mieter:innen mitzuwirken. Dies gilt sowohl für unmöblierte als auch für möblierte Wohnungen und ist unabhängig davon, ob unbefristet oder befristet vermietet wird.
Die Meldepflicht besteht jedoch nicht für Aufenthalte von unter 6 Monaten. Gäste aus dem Ausland müssen allerdings ihren Aufenthalt ab einer Dauer von 3 Monaten melden. Achten Sie darauf, diese Verpflichtungen auch bei Untervermietungen im Blick zu behalten und die entsprechende Bescheinigung auszustellen.
Hinweis: Die Begriffe „Wohnungsgeberbestätigung“ und „Mietbescheinigung“ werden synonym verwendet, während es sich bei der „Meldebescheinigung“ um ein offizielles Dokument handelt, das vom Einwohnermeldeamt ausgestellt wird. Es dient als Nachweis für die aktuelle Adresse einer Person, die in Deutschland gemeldet ist.
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Was enthält eine Mietbescheinigung?
Was ist eine Mietbescheinigung? Im Folgenden alle wichtigen Informationen, die eine Mietbescheinigung enthalten sollte.
Laden Sie hier das Formular für die Mietbescheinigung als PDF-Datei herunter.
- Name und Anschrift der Vermietenden: Die Kontaktinformationen der Vermieter:in, die für weitere Kommunikation benötigt werden.
- Name und Anschrift der Mietenden: Die persönlichen Daten der Mietenden, um sie eindeutig zu identifizieren.
- Adresse: Die genaue Adresse der vermieteten Immobilie wird angegeben, um das Mietobjekt eindeutig zu identifizieren.
- Mietbeginn und Mietdauer: Der Zeitpunkt, zu dem der Mietvertrag beginnt, sowie die voraussichtliche Dauer des Mietverhältnisses.
- Unterschriften: Die Unterschriften sowohl der Vermietenden als auch der Mietenden bestätigen die Richtigkeit der Informationen.
Wofür brauchen Mieter:innen eine Mietbescheinigung?
Die Mietbescheinigung wird beim Einwohnermeldeamt vorgelegt und bei Bedarf auch bei Ausländerbehörden, Jobcentern, Sozialämtern und mehr. Mieter:innen können unter anderem aus den folgenden Gründen eine Mietbescheinigung benötigen:
- Behördliche Angelegenheiten: Die Mietbescheinigung wird von verschiedenen Behörden benötigt, um den Wohnsitz zu verifizieren. Beispielsweise wird sie bei der Anmeldung des Wohnsitzes oder für die Beantragung von Sozialleistungen und steuerlichen Angelegenheiten verlangt.
- Vertragsabschlüsse: Bei bestimmten Vertragsabschlüssen, wie etwa bei Mobilfunkverträgen, wird oft eine Mietbescheinigung benötigt, um die aktuelle Wohnadresse zu bestätigen.
- Bankgeschäfte: Banken und Finanzinstitute können eine Mietbescheinigung für Kreditanträge oder andere finanzielle Transaktionen fordern, um die aktuelle Adresse zu überprüfen.
- Visa und Aufenthaltsstatus: Ausländische Mieter:innen benötigen die Mietbescheinigung, um ein Visum zu beantragen oder einen Aufenthaltsstatus zu erhalten. Ausländische Mieter:innen sind besonders auf die Mietbescheinigung angewiesen, um beispielsweise eine Steueridentifikationsnummer zu erhalten oder ein Bankkonto zu eröffnen. Somit tragen Vermieter:innen mit der Mietbescheinigung aktiv dazu bei, ihre Gäste reibungslos in ihr neues Lebensumfeld zu integrieren.
Mietbescheinigung: Vermieter:innen stehen in der Pflicht
Gemäß § 19 des Bundesmeldegesetzes (BMG) sind Vermieter:innen verpflichtet, ihren Mieter:innen bei der offiziellen Anmeldung zu helfen und eine Mietbescheinigung auszustellen.
Vermieter:innen müssen das Dokument innerhalb von 2 Wochen nach dem Einzug erstellen. Es gibt auch eine elektronische Möglichkeit: Vermieter:innen können die Bescheinigung direkt an die Meldebehörde übermitteln.
Bei Nichterfüllung dieser Verpflichtung gemäß § 54 des Bundesmeldegesetzes (BMG) kann ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro verhängt werden. Falls sich Mieter:innen jedoch absichtlich nicht anmelden oder sich bei der Anmeldung verzögern, tragen Vermieter:innen keine Verantwortung. Um Bußgelder zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Meldebescheinigung direkt bei der Wohnungsübergabe auszuhändigen.
Zusätzlich haben Vermieter:innen die Möglichkeit, bei der Meldebehörde nachzufragen, ob die ordnungsgemäße Anmeldung erfolgt ist. Bei einem berechtigten Interesse haben Sie auch das Recht, Auskunft darüber zu erhalten, wer tatsächlich in der Wohnung gemeldet ist.
Darüber hinaus sollten Vermieter:innen immer sorgfältig prüfen, ob die Daten der Mietbescheinigung mit den eigentlichen Mieter:innen übereinstimmen. Bei unsachgemäßer Ausstellung einer Wohnungsgeberbestätigung, falls kein tatsächlicher Bezug zur betreffenden Person besteht, können je nach Tatbestand sogar Bußgelder von bis zu 50.000 Euro gemäß § 54 BMG drohen.
Vermietende sind gesetzlich verpflichtet, die Vermieterbescheinigung mindestens 2 Jahre lang aufzubewahren, nachdem Mieter:innen ausgezogen sind. Diese Aufbewahrungsfrist dient dazu, sicherzustellen, dass im Falle von Rückfragen oder Prüfungen seitens der Behörden die benötigten Unterlagen verfügbar sind.
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